Was sind Screenreader?
Ein Screenreader (deutsch: Bildschirmleseprogramm) ist eine Software, die digitale Inhalte für blinde und sehbehinderte Menschen zugänglich macht. Er gibt den Bildschirminhalt sowohl über eine Sprachausgabe als auch in Brailleschrift wieder, sodass Informationen auditiv und taktil wahrgenommen werden können. Dadurch können Menschen mit Seheinschränkungen Computer, Smartphones und andere digitale Geräte selbstständig bedienen und nutzen.
Wie funktionieren Screenreader?
Screenreader greifen über die Programmierschnittstellen (APIs) des jeweiligen Betriebssystems auf die Benutzeroberfläche und deren strukturierte Informationen zu. Sie analysieren die semantische Struktur einer Anwendung oder Webseite, erkennen Rollenelemente (wie beispielsweise Buttons, Links, Texte usw.) sowie hinterlegte Beschriftungen, Zustände und Werte. Die ermittelten Inhalte werden sowohl per Sprachausgabe, bei der eine synthetische Stimme den Text vorliest, als auch über eine Braillezeile ausgegeben, die den Text in Blindenschrift darstellt. So können blinde oder stark sehbehinderte Menschen Informationen gleichzeitig auditiv und taktil wahrnehmen.
Die Navigation erfolgt am Desktop über die Tastatur und auf mobilen Geräten mittels Touchgesten. Mithilfe spezieller Screenreader-Befehle können Nutzende gezielt zu bestimmten Elementen springen, Listen mit Links oder Überschriften aufrufen oder längere Inhalte fortlaufend wiedergeben, ganz ohne visuelle Orientierung. Voraussetzung für eine effiziente Nutzung ist, dass die Inhalte barrierefrei zugänglich gestaltet sind.
Bekannte Screenreader
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JAWS (Windows, kommerziell)
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NVDA (Windows, kostenlos)
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VoiceOver (macOS und iOS, integriert)
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TalkBack (Android, integriert)
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